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Oracle hat in dieser Woche verkündet, dass es zukünftig keinen kommerziellen Support für GlassFish mehr geben wird. Der Server wird zwar weiterhin die Referenzimplementierung für Java EE sein, jedoch konzentriert sich Oracle ab sofort wohl eher auf das kommerzielle Angebot WebLogic.

Mit Hinblick auf den WebLogic Server ist die Entscheidung nachvollziehbar: Es ist kaum machbar, zwei Java-EE-Server gleichermaßen zu unterstützen und dabei noch schnell aktuelle Standards zu adaptieren. So wird WebLogic voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte von 2014 die Spezifikation Java EE 7 erfüllen. Durch die Aufgabe des (kommerziell vermutlich wenig interessanten) GlassFish-Supports möchte Oracle vielleicht an die Zeiten anknüpfen, in den der WLS zu den Technologieführern gehörte.

Für GlassFish bedeutet die Entscheidung jedoch einen großen Schritt zurück in die zweite Reihe: Als Referenzimplementierung wird er weiterhin zeigen, dass die Spezifikation in eine Implementierung umsetzbar ist – aber aller Voraussicht nach auch nicht mehr: Produktionstaugliche Features und Optimierungen sind in einer Referenzimplementierung nebensächlich.

Die GlassFish-Anwender haben nun die Wahl, ohne möglichen Support weiter zu arbeiten, zum kommerziellen WebLogic zu wechseln oder sich dem anderen großen Open-Source-Server zuzuwenden: Für JBoss AS / WildFly existiert mit JBoss EAP ein Support-Angebot, wenngleich auch hier abzuwarten gilt, wann es eine Java-EE-7-Variante davon geben wird.